Revolutionärer Freundschaftsbund (RFB) e.V.

Ernst Thälmann und Kameraden

Internationale Solidarität siegte – Julius Fučik und Ernst Thälmann vor antikommunistischem Hass verteidigt

Mindestens zweimal leuchteten im Februar 2013 rote Sterne am Himmel als Zeichen sieghafter antifaschistischer Solidarität.

Am 10. Februar 2013 enthüllte die Enkelin Ernst Thälmanns, Vera Dehle Thälmann, in Ziegenhals bei Berlin den Gedenkstein an die illegale Ziegenhalser Tagung der Kommunistischen Partei Deutschlands, die am 7. 02. 19333 unter der Leitung ihres Vorsitzenden Ernst Thälmann. Sie setzte als erste deutsche Kraft das Signal für den organisierten Kampf gegen die faschistische Diktatur.

Image_001 Image_002
(Fotos: Gabriele Senft)


Am 22. Februar 2013, 13.00 Uhr wurde auf dem Olšansky Friedhof in Prag das nach 1990 aus dem Julius-Fučik-Park in Prag entfernte Denkmal zur Ehrung des Schrift- stellers, Journalisten, Mitglied des Zentralkomitee der KSČ in der Illegalität, Julius Fučik, auf einer Kundgebung, wieder der Öffentlichkeit übergeben.

Image_004 Image_003
(Fotos: Dieter Ammer, Gerd Hommel)

Auf Einladung des Vorstandes der Julius-Fučik-Gesellschaft Prag nahm eine sechs- köpfige Delegation deutscher Antifaschisten an den Feierlichkeiten teil. Der Vor- sitzende der Gesellschaft, Jan Jelinek, dankte in seiner Rede für die internationale Solidarität, welche die Proteste aus der tschechischen Öffentlichkeit gegen die Ver- bannung des Denkmals in ein Depot entscheidend zum Erfolg führte.

Der RFB-Vorstand hatte in Abstimmung mit der Julius-Fučik-Gesellschaft Prag im Jahre 2010 antifaschistische Öffentlichkeit in Deutschland mobilisiert. Zahlreiche Briefe von antifaschistischen Organisationen und Einzelpersonen erreichten den da- maligen Oberbürgermeister der Stadt Prag, Herrn MUDr. Pavel Bem. In Chemnitz sammelten RFB-Mitglieder am 5. März 2010 bei eisiger Kälte unter den gegen die Neonazis demonstrierenden Antifaschisten Unterstützerunterschriften unter eine Petition. Im Stadtratsbeschluss zur Restaurierung und Wiederaufstellung des Denk- mals in der Öffentlichkeit wurde auf die Proteste aus dem Ausland, insbesondere aus Deutschland, verwiesen.

Am 22.02.2013 führte der Vorsitzende des RFB, Gerd Hommel, auf der Kundgebung in Olšany aus:

Verehrte Bürger der Landeshauptstadt Prag und Gäste, liebe Freunde,

der großartige Mensch, Schriftsteller, Journalist und Kulturpolitiker, Kommunist und Organisator des Widerstandes gegen die deutsche faschistische Okkupation, Kämpfer für die Beendigung des bis da- hin grausamsten Krieges und für die Zukunft in Freiheit Julius Fučik, liebevoll genannt: Julia, wurde am 8. September 1943 wie 2890 weitere 1933 – 1945 zum Tode verurteilte Antifaschisten in Berlin-Plötzensee ermordet.

Die deutschen Antifaschisten – selbst gejagt, gefoltert, ermordet – konnten es leider nicht verhindern. Mit dem Sturz der sozialistischen Staatsmacht Anfang der 90 er Jahre mordeten Bilderstürmer den tschechoslowakischen Volkshelden ein zweites Mal. Sein Denkmal wurde aus dem Julius-Fučik-Park der Stadt Prag in das Depot verbannt. Ihm wurde das Kainsmal „Kommunist“ angeheftet.

Morgen, an seinem 110. Geburtstag ist Julius Fučik mit der Wiederaufstellung und der heutigen Weihe des Denkmals wieder Ehre erwiesen. Wir gratulieren Ihnen, den Demokraten und Antifaschisten zu diesem Kampferfolg.

Wir deutschen Antifaschisten sind stolz darauf, durch unsere Proteste an den damaligen Oberbürger- meister der Stadt Prag gegen die Denkmalschändung an diesem Erfolg beteiligt zu sein. Wir schluß- folgern, daß sich ausdauernder Kampf für soziale Gerechtigkeit, historische Wahrheit und antifaschi- stisch-demokratische Verhältnisse lohnen kann. Wenn Mehrheiten das Richtige denken und fühlen und vereint handeln – wer sollte sie aufhalten!

Auch in Deutschland haben Antifaschisten einen ähnlichen Erfolg errungen. Faschistischer Ungeist und antikommunistischer Haß bewirkten die Zerstörung der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegen- hals bei Berlin. Nach der Machtübergabe der deutschen Bourgeoisie an die Faschisten 1933 mobili- sierte die Kommunistische Partei Deutschlands mit Ernst Thälmann an der Spitze auf der illegalen Ziegenhalser Tagung zum organisierten Widerstand gegen Faschismus und Krieg. Ein breites Aktionsbündnis von Antifaschisten bewirkte die Einweihung eines Gedenksteines an die Ziegenhalser Tagung unter der Leitung von Ernst Thälmann. Am 10. Februar 2013 enthüllte die Enkelin Ernst Thälmanns, Vera Dehle Thälmann, das neue Denkmal auf einer beeindruckenden Kundgebung. Tschechische Freunde waren wieder dabei.

Wir deutschen Antifaschisten danken für die internationale Solidarität, die uns in der Zurückweisung der Denkmalschändung gegeben wurde. Ich sehe hier in einige Gesichter von tschechischen Freunden, die mit Protestschreiben und der Teilnahme an Kundgebungen in Deutschland, mutig der neuen faschistischen Gefahr entgegengetreten sind. Danke!

Es lebe die internationale Solidarität im Kampf gegen Krieg und Aufrüstung sowie gegen das Erstarken neofaschistischer Kräfte.
Verhindern wir, dass Faschismus wieder an die Macht kommen kann.
Es lebe die Freundschaft der Völker!

Die Tageszeitung Haló noviny veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 23.02.2013 einen

Bericht über die Kundgebung:

Image_005

Der Redakteurin Monika Hořeni gilt unser Dank für die Berichterstattung.

Ich bedanke mich für die Übersetzung meiner Ansprachen in Prag bei Anatolij Sitov.

Gerd Hommel


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert